RECHT | STAAT | WIRTSCHAFT
Ein weiteres Beispiel: Nachlass von Urs,
Beim Tod von Urs sind folgende Vermögenswerte vorhanden: Lohnkonto von Urs
CHF
20 000.–
verheiratet mit Erna, Vater von drei Kindern, Errungen- schaftsbeteiligung
Liegenschaft von Urs geerbt
Bruttowert Hypothek Nettowert
CHF CHF CHF
400 000.– 300 000.– 100 000.–
Bankkonto von Erna, während der Ehe angespart
CHF
10 000.–
Wertschriften von Erna, vorehelich
CHF
60 000.–
Total
CHF
190 000.–
Lösung
1. Güterrechtliche Teilung
Urs und Erna haben keinen Ehevertrag abgeschlossen. Für die güterrechtliche Auseinanderset- zung gelten deshalb die Bestimmungen über die Erungenschaftsbeteiligung.
Das Vermögen wird folgendermassen aufgeteilt:
Das Eigengut von Urs ist die geerbte Liegenschaft mit einem Nettowert von Errungenschaft (= Vorschlag) von Urs ist das Lohnkonto Das Eigengut von Erna sind die vorehelichen Ersparnisse von Errungenschaft (= Vorschlag) von Erna ist die Summe, die sie während der Ehe gespart hat.
CHF CHF CHF CHF
100 000.– 20 000.– 60 000.– 10 000.–
Erna behält:
ihr Eigengut
CHF
60 000.–
Sie erhält:
die Hälfte ihres Vorschlags und die Hälfte des Vorschlags von Urs
CHF CHF
5000.– 10 000.–
Total
CHF
75 000.–
Zum Nachlass von Urs gehören:
sein Eigengut im Nettowert die Hälfte seines Vorschlags und die Hälfte des Vorschlags von Erna
CHF CHF CHF
100 000.– 10 000.– 5000.–
Total
CHF 115 000.–
2. Erbrechtliche Teilung
Nach der güterrechtlichen Abrechnung wird der Nachlass von Urs geteilt. Urs hatte weder ein Testament gemacht, noch einen Erbvertrag abgeschlossen. Deshalb gelten die gesetzlichen Tei- lungsvorschriften ( siehe S. 50 ff. ).
Der Nachlass von Urs beträgt total
CHF 115 000.–
Zum Nachlass von Urs gehören: Erna als Witwe die Hälfte Die drei Kinder zusammen die Hälfte
CHF CHF
57 500.– 57 500.–
Erna erhält also insgesamt:
CHF 132 500.–
aus der güterrechtlichen Abrechnung aus der Erbschaft
CHF CHF
75 000.– 57 500.–
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