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AUFGABEN | 21.7.2 DEVISEN UND WECHSELKURSE

1 Suchen Sie nach Beispielen von Hart-, Weich- und nicht konvertierbaren Währungen.

Der Tausch erfolgt, wie für alle anderen Güter, auf einem Markt, in diesem Fall an der Forex (Foreign Exchange Market, FX Market). Dieser besteht «virtuell», also elektronisch, und ist der grösste Finanzmarkt der Welt. Gehandelt wird weltweit und rund um die Uhr. Währungen werden immer in Paaren gehandelt. Es ist nicht möglich, nur Yen zu kaufen. Man tauscht immer Schweizer Franken gegen Yen, Yen gegen Dollar und Dollar gegen Euro. Deswegen werden Wechselkurse auch immer in Paaren angegeben, z. B. «USD CH 0.91040258»: für einen Dollar sind 0.91040258 Schweizer Franken zu zahlen. Am häufigsten gehandelt werden die Währungen der grössten Wirtschaftsräume (US-Dollar, Euro, Yen) und Devisen aus Ländern mit starken Finanzplätzen (z. B. Britisches Pfund und Schwei- zer Franken). Die wichtigsten Wechselkursrelationen sind deshalb: USD CHF, USD JPY, GBP USD, EUR USD, EUR CHF, EUR JPY, EUR GBP.

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2 Schätzen Sie die drei Währungspaare mit dem höchsten Handelsvolumen.

Handel an der Forex

Bei unserem Beispiel USD CHF 0.91040258 können wir also von einem Wechselkurs sprechen, d. h. der Preis einer Währung ausgedrückt in einer anderen Währung. Der Wechselkurs ist für die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes äusserst wichtig. Und für international tätige Unternehmen und Anleger entsteht durch Wechselkursänderungen ein Wechselkursrisiko. Bei Drucklegung dieses Buches zum Beispiel war der Schweizer Franken gegenüber dem Euro stark, d. h. er hat sich gegenüber dieser wichtigen Währung verteuert. Für unsere Exportindustrie, die ja in Schweizer Franken rechnet, bedeutet dies, dass sich ihre Produkte im Euroraum ausge- drückt in Euro verteuern. Sie kann damit weniger absetzen und verliert an Wettbewerbsstärke. Ein Schweizer Anleger im Euroraum fährt ebenfalls schlechter, weil seine vielleicht vor zwei Jah- ren getätigte Investition heute, ausgedrückt in Schweizer Franken, weniger wert ist. Umgekehrt wird ein Importeur von der Frankenstärke profitieren, es sei denn, er gibt die gerin- geren Einkaufskosten vollumfänglich an den Konsumenten weiter. In diesem Fall verringert sich bei uns die Teuerung, was erfreulich ist. Wechselkursänderungen haben somit Auswirkungen auf die Inflationsentwicklung. Eine Aufwertung/Abwertung bedeutet einen Verlust/Gewinn an preislicher Wettbewerbsfähigkeit der inländischen Unternehmen, da die exportierten Güter im Ausland teurer/billiger und die Ex- porte zurückgehen/steigen werden. Versucht ein Land seine Währung gezielt abzuwerten, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu verbes- sern, bedeutet dies für andere Länder, dass ihre Wettbewerbsfähigkeit nachlässt. Es wird dann oft von einer «Beggar-thy-neighbour» Politik gesprochen (zu deutsch: bring’ deinen Nachbarn an den Bettelstab). Japan, zum Beispiel, wird dieses Verhalten seit langem vorgeworfen.

Schwankende Wechselkurse

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