Recht Staat Wirtschaft 20

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Ein weiteres Beispiel: Nachlass von Urs,

Beim Tod von Urs sind folgende Vermögenswerte vorhanden: Lohnkonto von Urs

CHF

20 000.–

verheiratet mit Erna, Vater von drei Kindern, Errungen- schaftsbeteiligung

Liegenschaft von Urs geerbt

Bruttowert Hypothek Nettowert

CHF CHF CHF

400 000.– 300 000.– 100 000.–

Bankkonto von Erna, während der Ehe angespart

CHF

10 000.–

Wertschriften von Erna, vorehelich

CHF

60 000.–

Total

CHF

190 000.–

Lösung

1. Güterrechtliche Teilung

Urs und Erna haben keinen Ehevertrag abgeschlossen. Für die güterrechtliche Auseinanderset- zung gelten deshalb die Bestimmungen über die Erungenschaftsbeteiligung.

Das Vermögen wird folgendermassen aufgeteilt:

Das Eigengut von Urs ist die geerbte Liegenschaft mit einem Nettowert von Errungenschaft (= Vorschlag) von Urs ist das Lohnkonto Das Eigengut von Erna sind die vorehelichen Ersparnisse von Errungenschaft (= Vorschlag) von Erna ist die Summe, die sie während der Ehe gespart hat.

CHF CHF CHF CHF

100 000.– 20 000.– 60 000.– 10 000.–

Erna behält:

ihr Eigengut

CHF

60 000.–

Sie erhält:

die Hälfte ihres Vorschlags und die Hälfte des Vorschlags von Urs

CHF CHF

5000.– 10 000.–

Total

CHF

75 000.–

Zum Nachlass von Urs gehören:

sein Eigengut im Nettowert die Hälfte seines Vorschlags und die Hälfte des Vorschlags von Erna

CHF CHF CHF

100 000.– 10 000.– 5000.–

Total

CHF 115 000.–

2. Erbrechtliche Teilung

Nach der güterrechtlichen Abrechnung wird der Nachlass von Urs geteilt. Urs hatte weder ein Testament gemacht, noch einen Erbvertrag abgeschlossen. Deshalb gelten die gesetzlichen Tei- lungsvorschriften ( siehe S. 50 ff. ).

Der Nachlass von Urs beträgt total

CHF 115 000.–

Zum Nachlass von Urs gehören: Erna als Witwe die Hälfte Die drei Kinder zusammen die Hälfte

CHF CHF

57 500.– 57 500.–

Erna erhält also insgesamt:

CHF 132 500.–

aus der güterrechtlichen Abrechnung aus der Erbschaft

CHF CHF

75 000.– 57 500.–

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