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29.4 Vielfältige Lösungsansätze

Food Waste ist ein komplexes Problem mit vielen Ursachen und Akteuren und erfordert deshalb auch vielfältige Lösungsansätze. Entlang der ganzen Lebensmittelkette suchen Branchenakteure nach geeigneten Massnahmen und setzen einige davon bereits um: In der Landwirtschaft werden unverkäufliche Produkte wenn möglich direkt an Endkonsumierende verkauft. Auf Märkten, in klei- neren Läden und teilweise auch im Detailhandel werden Gemüse und Früchte, welche nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechen, unter neuen Labels angeboten, wodurch die Kundschaft sensibilisiert wird. Molke wird zu Molkenproteinpulver als Nahrungsergänzung für Sportlerinnen und Sportler weiterverarbeitet. Für die Gastronomie gibt es verschiedene digitale Hilfsmittel wie beispielsweise Prognosetools, um Gästezahlen besser vorherzusagen. Die Brancheninitiative Uni- ted Against Waste, zum Beispiel, unterstützt Gastronomen mit einem Coachingangebot. Der Verein foodwaste.ch und die breit abgestützte Informationskampagne «Save Food, Fight Waste» vermitteln die wichtigsten Tipps und Tricks zum Vermeiden von Lebensmittelverlusten zuhause und unterwegs: Einkäufe planen: Schauen Sie vor dem Einkaufen, was Sie noch haben, überlegen Sie sich, was und wie viel Sie brauchen, und schreiben Sie sich eine Einkaufsliste. Informieren Sie sich darüber, wie man welche Lebensmittel am besten lagert und organisieren Sie Kühlschrank und Vorratsschrank übersichtlich nach dem Prinzip first-in-first-out. Sehen Sie beim Datum genau hin – kennen Sie den Unterschied zwischen «mindestens haltbar bis….» und «zu verbrauchen bis….»? Bei Resten hilft Kreativität beim Kochen: Currys, Wähen, Suppen oder Eieromelett sind geeignete Gerichte, um nicht mehr ganz knackiges Gemüse und schrumpelige Früchte zu verwerten. Oder wie wärs mit schön hergerichteten Tapas aus den Resten der letzten Tage? War im Restaurant die Portion zu gross, können Sie die Reste einpacken lassen. Und wenn Sie keinen grossen Hunger haben, fragen Sie am besten bereits vor dem Bestellen nach einer kleinen Portion. Es gibt auch eine ganze Reihe von Initiativen und Projekten zur Vermeidung von Food Waste, bei denen sich Interessierte beteiligen können. Der Verein Madame Frigo betreibt mit über 400 Frei- willigen rund 130 öffentliche Kühlschränke. Das Konzept ist simpel: Wer von etwas zu viel hat, bringt es zu einem der Kühlschränke und bietet es damit Anderen an, statt es wegzuwerfen. So können pro Jahr rund 150 Tonnen Lebensmittel gerettet werden. Die Ässbar bietet Brote und Backwaren vom Vortag an. Diese holt sie bei den Bäckereien in der Umgebung ab und verkauft sie zu günstigen Preisen. In der Schweiz gibt es inzwischen neun Filialen, und es konnten bereits einige hundert Tonnen Backwaren gerettet werden. Immer mehr Unternehmen verarbeiten auch Überschüsse zu attraktiven Produkten. Ein schönes Beispiel hierfür ist die Firma Foodoo: Sie kauft den Landwirtinnen und Landwirten aussortiertes Gemüse ab, das anschliessend von Freiwil- ligen bei sogenannten Factory Events zu Saucen und Bouillon verarbeitet wird.

Tipps gegen Food Waste

Vielfältige Initiativen

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