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Weltklimarat
Der wissenschaftliche Erkenntnisstand zum Klimawandel wird durch das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC, im Deutschen oft als «Weltklimarat» bezeichnet) diskutiert und zusammengefasst. Das IPCC fordert eine Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5° C über dem vorindustriellen Wert. Beim Überschreiten dieser Marke könnten die Folgen des Klimawandels nicht mehr kontrolliert werden, Wetterextreme und andere gefährliche Klimaereignisse die Fol- gen sein.
Politische Widerstände
Die Politik tut sich damit aber schwer, und zwar aus zwei Gründen:
1. Gegenmassnahmen kosten viel und haben einschneidende Wirkung auf unseren gewohnten Lebenswandel. Der Nutzen aber liegt weit in der Zukunft und kommt Menschen zugute, die heute noch nicht wählen können.
2. Klimawandel ist ein globales Problem, die Menschen denken aber nach wie vor national und lokal, solange für sie keine klare und unmittelbare Bedrohung auf globaler Ebene sichtbar ist.
Trotzdem hat man nach jahrelangem Lavieren in einem sogenannten «Klimaabkommen» eine internationale Einigung erzielt.
28.5.1 Pariser Klimaabkommen Im Dezember 2015 in Paris, im Rahmen der 21. Uno-Klimakonferenz, haben sich Delegationen aus 195 Staaten und der EU erstmals auf eine Vereinbarung geeinigt, die alle wichtigen Länder völker rechtlich verbindlich zur Verringerung ihrer Treibhausgasemissionen verpflichtet. Das zwölf Sei- ten und 29 Artikel umfassende Dokument trat im November 2016 in Kraft.
Das Übereinkommen hält zweierlei fest:
Vereinbarte Ziele und Massnahmen
1. Es wird ein Klimaziel verankert. So soll die globale durchschnittliche Erwärmung der Erd- atmosphäre im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf deutlich unter 2 Grad Celsius gehal- ten werden. Die Länder haben darüber hinaus Anstrengungen versprochen, die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.
2. Alle Staaten sind angehalten, national definierte Reduktionsziele bei der UNO einzureichen. Diese werden 2024 und danach alle fünf Jahre überprüft und allenfalls verschärft.
Damit kann sich kein Land mehr aus der Verantwortung stehlen.
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