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Ressourcengewinnung und -verarbeitung

Bei der Gewinnung gilt es, zwischen Agrar- und Industrierohstoffen zu unterscheiden. Agrarroh- stoffe werden von der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft geliefert, sind tierischen oder pflanz- lichen Ursprungs und regenerierbar, solange keine Übernutzung stattfindet. Industrierohstoffe hingegen sind anorganischen oder fossilen Ursprungs, werden als Bodenschätze im Bergbau gefördert und sind mengenmässig begrenzt. Die meisten Rohstoffe müssen industriell veredelt werden, ehe sie von den Haushalten konsumiert werden können. Während dieser Verarbeitung, oft schon während der Gewinnung, erfolgt ein störender Ausstoss von sogenannten Emissionen in die Umwelt. Ökologisch sensibilisierte Unternehmen achten darauf, mit den wertvollen, knappen Ressourcen «haushälterisch» (ökonomisch) umzugehen. Sie vermindern schädliche Emissionen, um so zum einen Luftverschmutzung, Bodenverschmutzung oder Gewässerverschmutzung zu vermeiden und zum anderen Mitarbeitende, Anwohnerinnen und Anwohner sowie Kundinnen und Kunden vor Belastungen zu schützen. Damit tragen diese Firmen wesentlich zur Lebensqualität bei. Diese verantwortungsbewussten Unternehmen informieren oft in sogenannten «Nachhaltigkeitsberich- ten» über ihre Anstrengungen oder erstellen Ökobilanzen (vgl. Abschnitt 28.7 Ökobilanzen).

Mit Blick auf die «Taten statt Worte»-Initiative von Coop heisst dies zum Beispiel:

➞ Vermeiden Mehrjahresziel 4.2 P Foodwaste: «Wir vermeiden Foodwaste und stellen sicher, dass 99 % der produzierten Lebensmittel in die Verkaufskanäle gelangen.» ➞ Reduzieren Mehrjahresziel 4.4 D Verpackung: «Wir reduzieren den Plastikverbrauch bei Eigenmarken- verpackungen und -einwegsortimenten um 20 % im Vergleich zu 2021» ➞ Kompensieren Mehrjahresziel 3.1.4/5 Kohlendioxid-Ausstoss: «Die CO2-Emissionen aus dem Flugtransport werden seit 2007 und bis mindestens 2024 mit Projekten, die zusammen mit dem World Wide Fund for Nature (WWF), im Rahmen der Wertschöpfungskette von Coop lanciert wer- den, kompensiert, sowie mit der Stiftung Fair Recycling. Der CO2-Kompensationvertrag mit dem WWF Schweiz wurde verlängert.»

Aus Sicht der Nachhaltigkeit lassen sich die Unternehmen grob in folgende Kategorien einteilen:

Anliegen ( Was ? )

Geschaffene Werte (Für wen?)

Perspektive ( Wie ? )

Vermeidung negativer Auswirkungen der eigenen Tätigkeit, soweit rechtlich vorgeschrieben Vermeidung negativer Auswirkungen der eigenen Tätigkeit aufgrund gesellschaftlichen Drucks Vermeidung negativer Auswir- kungen der eigenen Tätigkeit aus innerer Überzeugung

Kurzfristige Wertsteigerung für den Eigentümer / Aktionär

Business as usual

Ökonomische Anliegen

Ökonomische, ökologische und soziale Anliegen

Langfristige Wertsteigerung für den Eigentümer / Aktionär

Unternehmerische Nachhaltigkeit 1.0

Ökonomische, ökologische und soziale Anliegen

Werte für alle Anspruchsgruppen

Unternehmerische Nachhaltigkeit 2.0

Lösungsbeiträge für gesellschaftliche Nachhaltigkeitsprobleme

Ökonomische, ökologische und soziale Anliegen

Schaffen gesellschaftlichen Nutzens

Unternehmerische Nachhaltigkeit 3.0

(Quelle: Vereinfachte Darstellung, vgl. Thomas Dyllick «Eine Typologie unternehmerischer Nachhaltigkeit», zit. gem. NZZ vom 16.12.15, S. 29)

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