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25 UNSER GESUNDHEITSWESEN (vgl. dazu auch die Ausführungen zur Krankenversicherung auf S. 363 f) 25.1 Volkswirtschaftliche Bedeutung Das Gesundheitswesen ist einer der wichtigsten Arbeitgeber der Schweiz. Von den total mehr als 5.42 Mio. Erwerbstätigen arbeiten rund 450 000 in der Gesundheitsbranche. Das ist mehr als jede zwölfte erwerbstätige Person. Werden die Pflege- und Altersheime (schätzungsweise 200 000) und die Pharmaindustrie 48 000) mitgerechnet, sind es sogar knapp 700 000 Erwerbstätige, welche im weiteren Sinne direkt dem Gesundheitswesen zugeordnet werden können. Personen, welche in vor- und nachgelagerten Bereichen wie z. B. einer unabhängigen Wäscherei oder einem Cateringunternehmen arbeiten, sind hier nicht berücksichtigt. Im Jahr 2022 zählten die 278 Spitäler und Kliniken 181 000 Vollzeitstellen (VZÄ); hinzu kommen 101 000 VZÄ in rund 1 500 Alters- und Pflegeheimen sowie 28 000 VZÄ in der ambulanten Pflege (z. B. Spitex). Zudem arbeiteten in VZÄ 19 000 praktizierende Ärzte und 30 000 nicht ärztliches Personal in Arztpraxen zudem waren 4100 Zahnarztpraxen registriert. Teilzeittätigkeit und ein hoher Anteil weiblicher Fachkräfte sind in vielen Bereichen des Gesund- heitswesens weit verbreitet. Die folgende Grafik veranschaulicht dies anhand der Beschäftigten im Spitalsektor:

Beschäftigte im Spitalwesen ( inkl. Geburtshäuser )

nach Funktion und Geschlecht, 2022

Ärzte

Pflegepersonal inkl. Sozialdienste

( Quelle : BFS, Krankenhausstatistik )

andere medizinische Fachbereiche

Verwaltung, Haus- und technische Dienste

50 000

25 000 10 000 0 10 000 25 000

50 000

75 000

Männer

Frauen

Hohe Ausgaben

Die Kosten des gesamten Gesundheitswesens sind im Jahr 2022 auf CHF 91.5 Mrd. angestiegen. Dies entspricht mehr als einer Verdoppelung seit 1996. Pro Person sind dies rund CHF 10400.– oder monatlich CHF 869.–, welche für die Gesundheit ausgegeben werden. Der Anteil der Ge- sundheitskosten am Bruttoinlandprodukt (BIP) beträgt 11,7 %. Damit weist die Schweiz einen der höchsten Werte in Europa auf, liegt jedoch hinter den USA, Deutschland, Frankreich, Österreich oder UK . Ambulante Behandlungen bei Ärzten, Psychologen, Physiotherapeuten etc. (inkl. Spitalam- bulatorien) verursachen rund einen Viertel der gesamten Gesundheitsausgaben. Mit je einem Fünftel nehmen die Langzeitpflege (ambulant und stationär), stationäre Behandlungen und Gesundheitsgüter im Allgemeinen weitere wichtige Kostenblöcke ein.

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