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Nutzwertanalysen sind subjektiv
Etwas soll hier ausdrücklich betont werden: das Ergebnis einer Nutzwertanalyse ist und bleibt subjektiv , ist also abhängig von den Beteiligten. Nutzwertanalysen machen also einen Entscheid nicht objektiver, aber transparent und nachvollziehbar. (Wieso hat man sich für X entschieden und nicht für Y? Wo hat X besser abgeschnitten als Y?) Vor allem in Fällen, wo eine Gruppe den Entscheid vorbereitet und ein anderes Gremium, z. B. die Geschäftsleitung, der Verwaltungsrat oder (bei politischen Projekten) das Parlament, diesen Entscheid fällt oder genehmigt, ist die Nutzwertanalyse ein unverzichtbares Kommunikationsinstrument .
22.4 Das St.Galler Unternehmensmodell
Wir befassen uns in diesem Teil des Lehrbuchs mit Unternehmungen. Sie können sich um einiges gründlicher mit dem Thema auseinandersetzen, wenn Sie an einer Fachhochschule oder Univer- sität Ökonomie studieren.
Diese Hochschulen verwenden in der Regel ein Unternehmensmodell, auf das sie sich in der Aus- bildung beziehen.
Im deutschsprachigen Europa ist die Universität St.Gallen (HSG) mit ihrem Unternehmungsmo- dell sehr bekannt.
Wir geben es hier – etwas vereinfacht – als Beispiel wieder:
Ein Unternehmen und sein Umfeld
Ökologie
Technologie
Wirtschaft
Soziale Umwelt
Konkurrenz
Kapitalgeber
Managementprozesse Geschäftsprozesse Unterstützungsprozesse
Kunden
Lieferanten
Mitarbeitende
Staat
Öffentlichkeit
Dieses Modell fasst einige Punkte zusammen, die wir bereits besprochen haben, fügt aber auch Neues hinzu:
➞ Das Unternehmen wird dargestellt als Bündel von Prozessen. ➞ Das Unternehmen wird umgeben von einer Umwelt (einem ökologischen, technologischen, wirtschaftlichen und sozialen Bereich, der die gesellschaftliche, politische und rechtliche Entwicklung umfasst). ➞ Es gibt mehrere Anspruchsgruppen, die Erwartungen ans Unternehmen haben.
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