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Statt von einem Wertschöpfungsvorgang können wir auch von einem Wertschöpfungs- prozess sprechen

Definition

Ein Prozess ist ein Zusammenzug verschiedener Aktivitäten, um für den Kunden etwas von Wert zu schaffen.

Nehmen wir als Beispiel einen Coiffeursalon. Das Unternehmen verfügt über alle notwendigen Produktionsfaktoren: einen guten Standort an bester Passantenlage (Boden), qualifiziertes Per- sonal (Arbeit), die übliche Einrichtung (Kapital) und einen exzellenten Ruf, der auf jahrelanger Erfahrung (Wissen) basiert. Wenn eine Kundin bedient wird, werden verschiedene Aktivitäten zum «Auftragsabwicklungsprozess» zusammen gezogen: Die Kundin wird begrüsst und einer Coiffeuse zugeteilt. Die Mitarbeiterin erkundigt sich nach den Wünschen, wäscht der Kundin das Haar, schneidet, föhnt und frisiert es. Am Schluss bezahlt die Kundin für die erbrachte Dienstleis- tung. Am Ende des Auftragsabwicklungsprozesses steht eine hoffentlich zufriedene Kundin, die eine wertvolle Dienstleistung bezogen hat.

In einer Unternehmung laufen viele Prozesse ab. Heutzutage werden Unternehmen gar als «Pro- zessbündel» betrachtet. Es wird unterschieden zwischen:

Geschäftsprozesse

Hier findet die eigentliche Wertschöpfung für den Kunden statt (z. B. Fertigung, Verkauf).

Unterstützungsprozesse

Diese Abläufe unterstützen die Geschäftsprozesse (z. B. Einkauf, Personalwesen, EDV).

Managementprozesse

Mit Hilfe dieser Vorgänge werden die Prozesse im Unternehmen koordiniert und gelenkt (z. B. Füh- rung, Qualitätskontrolle).

Um dem ökonomischen Prinzip gerecht zu werden und gegenüber der Konkurrenz bestehen zu können, versuchen Firmen laufend, ihre Prozesse zu vervollkommnen. In der Schweiz können wir uns dies gut mit dem Kürzel SBB merken:

Wie werden wir: ➞ Schneller ?

➞ Besser ? ➞ Billiger ?

22.2 Unternehmensorganisation Wir leben in einer arbeitsteiligen Wirtschaft. Es kommt selten vor, dass eine Person alles macht; schon in kleineren Unternehmen gibt es Spezialisten, die sich einer bestimmten Tätigkeit widmen (z. B. der Buchhaltung, dem Einkauf, dem Verkauf), in grossen Firmen sowieso.

Aufbauorganisation

Arbeitsteilung bedingt aber, dass die verschiedenen Tätigkeiten aufeinander abgestimmt, koordi- niert werden. Die Unternehmungsorganisation kümmert sich darum.

Eine gute Unternehmensorganisation gibt klare Antworten auf folgende drei Fragen eines Mitar- beiters, einer Mitarbeiterin: ➞ Was soll ich tun? ➞ Wie soll ich es tun? ➞ An wen wende ich mich bei Problemen? Die Antworten werden meistens schriftlich festgehalten, bei der ersten Frage («Was soll ich tun?») in Form von Stellenbeschrieben, bei der zweiten Frage («Wie soll ich es tun?») in Form von Anweisungen, Vorschriften und Reglementen und bei der dritten Frage («An wen wende ich mich bei Problemen?») in Form von Organigrammen.

Organigramme

Organigramme sind grafische Darstellungen darüber, wie eine Unternehmung gegliedert oder aufgebaut und wer wem unterstellt ist. Sie geben die Struktur einer Firma wieder.

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