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Staatseingriffe

Der Staat greift wiederholt ins Wirtschaftsgeschehen ein, um Wohlfahrt und Nachhaltigkeit zu fördern :

➞ Er erlässt Werbeverbote (für Alkohol und Tabak am Fernsehen), verfasst Warnhinweise (Hinweis auf Gesundheitsschädigung beim Rauchen) oder verbietet Produkte (Drogen) ➞ Er schützt durch verbindliche Vorschriften den Konsumenten (z. B. im Kleinkreditwesen, im Mieterschutz) ➞ Er belastet die Haushalte und Unternehmen für die von ihnen verursachten Schäden (Abfallsackgebühren, Schwerverkehrsabgabe, CO₂-Abgabe) ➞ Er produziert und finanziert selbst Güter und Dienste, die ein freier Markt nicht oder teurer hergeben würde (Grundlagenforschung, Bildungseinrichtungen, Landesverteidigung)

Diese wenigen Beispiele zeigen aber, dass Staatseingriffe nicht unumstritten sind.

➞ Wo hört die Fürsorge auf und wo fängt die Bevormundung an (z. B. in der Drogenpolitik)? ➞ Was muss der Staat selber tun? Was der freien Wirtschaft überlassen («Service Public» im Stromwesen, bei Post, Telefon und Bahn)? ➞ Wo steht der administrative Aufwand in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen, sondern verhindert oder verteuert nur unnötig das Produkt (z. B. bei Importvorschriften für Medikamente ) ? Wir bewegen uns im Spannungsfeld zwischen individueller Freiheit (die auch Bestandteil von Wohlfahrt ist) und dem Schutz des Schwächsten (aber auch des Naiven, des Dummen, des Un- bedarften), der staatlichen Beistand in allen Lebenslagen will.

Wo setzen Sie den Schwerpunkt?

AUFGABE | 21.6 WOHLSTAND, WOHLFAHRT UND NACHHALTIGKEIT

1 Wenn Sie nachstehende Grafik betrachten, stellen Sie zwischen 1960 und 2010 eine Verschie- bung praktisch aller Länder von links unten gegen rechts oben fest. Was bedeutet das?

Globale Entwicklung von Gesundheit und Wohlstand Die Kreise bezeichnen Länder, die Grösse des Kreises ist proportional zur Bevölkerung des Landes

Lebenserwartung bei Geburt ( Jahre )

1960 2010

90

80

70

(Quelle: The Great Escape: Health, Wealth, and the Origins of Inequality (Angus Deaton))

60

50

40

30

0

10 000

20 000

30 000

40 000

50 000

Reales Bruttoinlandprodukt pro Kopf, in $, von 2005

300

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