WIRTSCHAFT | STAAT | RECHT
21.3 Die Wirtschaftsordnung
(Frei übersetzt: «Kapitalismus … Sie werden beschuldigt, den Lebensunterhalt der Massen leichtfertig gefährdet zu haben. Was ist Ihre Verteidigung? – Ich bin verhältnismässig zahm»)
Wie wir bei der Definition des Wirtschaftens festgestellt haben, geht es bei dieser Tätigkeit da- rum, menschliche Bedürfnisse zu befriedigen, seien es solche von Einzelnen ((z.B. nach einem Teller Spaghetti ) oder von Gruppen (Kollektivbedürfnisse, wie z.B. nach Strassen und Brücken). Wer oder was bestimmt aber, welche Waren und Dienste zu welchen Bedingungen (Qualität, Preis) zur Verfügung gestellt werden, oder wie finden u.a. Menschen ihren Arbeitsplatz, an dem sie wirken können? Und wie werden die Früchte der Arbeit auf die einzelnen Personen verteilt?
Diese und andere Fragen regelt das Zusammenspiel von Unternehmen/Produzenten/Anbietern einerseits und Haushalten/Konsumenten/Nachfragern andererseits in der Wirtschaftsordnung.
Die Wirtschaftsordnung bestimmt das Zusammenspiel der Wirtschaftenden und besteht aus drei Teilen: der Eigentumsordnung, dem Koordinations- und Lenkungsmechanismus und der Rolle des Staates. Der Koordinations- und Lenkungsmechanismus regelt das Erstellen, das Verteilen und den Verbrauch von Waren und Dienstleistungen zur Befriedigung des privaten und öffentlichen Be- darfs. Es gibt verschiedene Möglichkeiten dafür. Dies lässt sich anhand von zwei Extremtypen illustrieren : Steuerung durch Markt Der Markt als Ort, wo Angebot und Nachfrage zusammenkommen, regelt sich über den Preis. Es gibt in einer Volkswirtschaft sehr viele Märkte (z.B. Rohstoffmarkt, Kapitalmarkt, Arbeitsmarkt), die sich gegenseitig beeinflussen. Wir reden dabei von einer Marktwirtschaft, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind: ➞ Freie Unternehmungsgründung, freier Marktaustritt ➞ Freier Arbeitsmarkt, Vertragsfreiheit
Definition
Koordinations- und Lenkungsmechanismus
➞ Dezentrale Planung durch die Unternehmen und Haushalte ➞ Der Marktpreis regelt das Zusammenspiel dieser Planungen und damit die gehandelten Mengen ➞ Wirtschaftliche Leistung wird durch Gewinn belohnt ➞ Fehlleistungen werden durch Verlust (bis hin zum Konkurs) bestraft
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