WIRTSCHAFT | STAAT | RECHT
Viele Bedürfnisse können wir als Einzelpersonen befriedigen (wir kaufen ein neues Smartphone, ein Motorrad, gehen zum Coiffeur usw.), andere aber nur in einer Gemeinschaft. So sorgt der Staat für ein Strassen- und Schienennetz, das uns Mobilität ermöglicht, unterhält ein Bildungssystem, das die Jugend fördert, oder ein Rechtssystem, das Verlässlichkeit garantiert. Hier wäre der Einzelne überfordert. Neben Individualbedürfnissen bestehen deshalb auch Kollektivbedürfnisse, deren Deckung in der Regel mit Gebühren, Abgaben und Steuern finanziert wird.
Die Bedürfnispyramide von Maslow
Selbstverwirklichung
Anerkennung
Zugehörigkeit
Sicherheit
Körperliche Bedürfnisse
Eine weitere Bedürfniseinteilung wird gerne in der Arbeitswelt verwendet. Der amerikanische Psychologe Abraham Maslow (1908–1970) hat die menschlichen Bedürfnisse gruppiert und diese Gruppen in eine Rangfolge gebracht. Seiner Ansicht nach sind die mächtigsten Be- dürfnisse die des Körpers (ich verspüre Hunger, Durst, Kälte, Lust). Sind diese befriedigt, treten alsbald Sicherheits- überlegungen in den Vordergrund (heute habe ich genug zu Essen und zu Trinken, aber was ist Morgen, oder wenn ich krank oder alt bin?). Hat man sich genügend abgesichert, möchte man mit anderen zusammen sein (denn der Mensch ist ein soziales Wesen und verabscheut auf Dauer die Einsamkeit).
Zudem möchte man in der Gesellschaft ein gewisses Ansehen erreichen und Anerkennung erhalten. Sind alle diese Bedürfnisse ausreichend be- friedigt, dann meldet sich gemäss Maslow der Drang nach Selbstverwirklichung (ich möchte tun können, was meinem innersten Wesen und meinen Neigungen entspricht; ich möchte tun, was mir Freude macht). Eine Chefin sollte sich darum bei jedem Mitar- beiter fragen, was dieser sucht (Sicherheit, An- erkennung, Selbstverwirklichung?) und ihm eine Arbeit zuteilen, die ihm das jeweilige Bedürfnis stillt. So treibt sie die Mitarbeiter zu höheren Leistungen an (antreiben = motivieren).
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