RECHT | STAAT | WIRTSCHAFT
WAS DIE SCHWEIZ VERBINDET «(…) Was die Schweiz speziell zusammenhält und zum von den einen zelebrierten, den anderen verteufelten Sonderfall macht, sind neben mentalen Besonderheiten wie grundsätzlich positivem Erinnern, pragmatischer Bodenhaftung und nonkonformistischer Eigenständigkeit einige kaum kopierbare politische Institutionen. Sie sind auf das Land zugeschnitten und geben ihm Identität. Es sind dies die direkte Demokratie, die Vielfalt ermöglicht; das Milizprinzip, das die Berufspolitik verhindert; der Nonzentralismus, der Unterschiede zulässt; und die Konkordanz, die den Kompromiss lebt. Über all dem thront das genossenschaftliche Staatsverständnis, das in der Schweiz die Aussage «Der Staat, das sind wir alle» nicht zur Hypokrisie werden lässt.»
(Quelle: NZZ vom 28.10.2017, S. 13)
AUFGABEN | KAPITEL 18
1 Nennen Sie die drei Möglichkeiten zur aktiven Teilnahme am politischen Leben, die ein Schweizer Stimmbürger besitzt.
2 Erklären Sie den Satz «Wer nicht politisiert, mit dem wird politisiert».
3 Nehmen Sie eine aktuelle Abstimmungsvorlage des Bundes, Ihres Kantons, Ihrer Gemeinde und sammeln Sie Pro- und Kontraargumente. Führen Sie in Ihrer Klasse einen «Abstimmungs- kampf» durch und lassen Sie abschliessend geheim über die Vorlage abstimmen.
4 Melden Sie sich in einem der Leserforen in der Online-Plattform Ihrer Zeitung an und platzieren Sie einen eigenen Meinungsbeitrag zu einer kommenden Abstimmungsvorlage.
5 Warum ist es besonders wichtig, dass sich junge Leute aktiv im politischen Leben engagieren?
6 Was versteht man in der Schweizer Politik unter der «Zauberformel» ? Besteht sie noch oder hat sie sich überlebt?
7 Bilden Sie Gruppen je für eine der folgenden politischen Parteien: SVP, SP, FDP, Die Mitte (CVP), Die Grünen, GLP und erkundigen Sie sich:
a ) Zu welchen Zielen, welchen Werten bekennt sich die Partei? b ) Wie aktiv ist ihre Jugendsektion und wie stark stossen die Anliegen der Jungen in der Mutterpartei auf ein Echo? c ) Wie stark ist die Partei auf Gemeinde-, Kantons- und Bundesebene? Hat ihre Stärke in den letzten Jahren eher zu- oder abgenommen? d ) Wie heisst ihr jüngster/ihre jüngste Politiker(in) im Nationalrat? Besuche Sie seine/ihre Homepage.
Schildern Sie Ihre Erkenntnisse in kurzen Parteienporträts im Klassenverband.
8 Sammeln Sie Argumente für oder gegen den Föderalismus. Einerseits spricht man vom «Kantönligeist», andererseits zeigen Untersuchungen, dass Menschen in direktdemokratischen, föderalistischen Systemen glücklicher sind. Erklären Sie diesen Widerspruch.
9 Wieso gelten Referenden als «Bremse des Volkes» und Initiativen als «Motor der Politik» ?
10 Welche Voraussetzungen braucht es, damit eine Volksinitiative zustande kommt ?
204
Powered by FlippingBook